Alienating Presents. Recovering Futures extd.

Über ‚Zukunftsindustrien‘ und die politische Imagination – Diskussion und Workshop
24. – 25. Januar 2024

Über die Zukunft zu sprechen ist zunehmend kompliziert. So droht eine Entpolitisierung von zwei entgegengesetzten Seiten. Die politische Vorstellungskraft schwankt heute zwischen Gefühlen der Hoffnungslosigkeit und des Fatalismus auf der einen Seite und den leeren Versprechen eines offiziellen Optimismus auf der anderen.

Sowohl die Apokalypse durch eine unumkehrbare Klimakatastrophe oder KI als auch die Erlösung durch ebenjene Technologie und grünen Kapitalismus scheinen gleichermaßen plausibel. Die Idee des Fortschritts gleicht einem Gespenst: Von allem Leben verlassen weigert es sich zu verschwinden.

Jenseits von Nostalgie und vergeblichen Rufe nach Utopien, befasst sich der Workshop Alienating Presents, Recovering Futures mit Fragen der Zukunfts(losigkeit) und der politischen Vorstellungskraft aus einer materialistischen Perspektive: Wie prägen die heutigen ‚Zukunftsindustrien‘ unsere Vorstellungswelten? Welche hegemonialen Projekte konkurrieren um unsere Zukunftsvorstellungen und wer profitiert von ihnen? Welche Begriffe, Konzepte und Bilder könnten uns helfen, uns von der Gegenwart zu entfremden, um (vergangene) Zukünfte zurückzugewinnen? Kurzum: Wie können wir von der Rückkehr der Geschichte zur Rückkehr des Endes des Kapitalismus gelangen?

Der Workshop wird diesen Fragen in zwei Formaten nachgehen: Für eine Podiumsdiskussion am Mittwochabend haben wir die Künstlerin, Schriftstellerin und Filmemacherin Bahar Noorizadeh (London), die Medienphilosophin Katia Schwerzmann (Ruhr-Universität Bochum), den Schriftsteller und Mitglied des Salvage-Kollektivs Richard Seymour (London) und die Dazed-Redakteurin und Expertin für Internet Kultur Günseli Yalcinkaya (London) eingeladen, um ihre Perspektiven auf die Funktionsweise von ‚Zukunftsindustrien‘ zu teilen. Für den Workshop am Donnerstag haben wir Kollegen von der Leuphana und der FU Berlin gebeten, verwandte Teile ihrer Forschung in kurzen Arbeitspapieren vorzustellen. Die Podiumsteilnehmer*innen werden an dem Workshop teilnehmen und die Papiere kommentieren.

Der Workshop ist eine Kooperation zwischen dem DFG-Graduiertenkolleg Kulturen der Kritik und dem Center for Critical Studies (CCS).

Anmeldungen bitte bis zum 7. Januar 2024 an folgende E-Mail: kdk@leuphana.de.