Testoo®

April 1995 bis Februar 1996

Ausstellung mit Fabrice Hybert und Hans Ulrich Obrist

Die transformierten Materialien sind weniger zur Kontemplation gedacht, als zum Berühren, Beschnuppern, Lecken, Essen, Lutschen…

Die ausgestellten Produkte ergeben sich aus Verbindungen zwischen Elementen, die von vornherein nichts mit dem endgültigen Objekt zu tun haben. So kann zum Beispiel die Gussform von Bienenwaben (eine Form, die als Modell für moderne Architektur gedient hat), aus einem sehr weichen Material hergestellt und auf dem Fußboden ausgebreitet, an ein Massagewerkzeug oder einen Duschvorleger erinnern.

Die »Prototypen des Objekts in Funktion« (P.O.F.) sind also Objekte, die alltäglichen Dingen ähneln, aber ihre Funktion verändert haben. Anfänglich gehen diese Objekte aus dem künstlerischen Denken hervor. Es sind Werke, die in Gebrauchsgegenstände überführt wurden, und zwar durch mein nicht nachlassendes Begehren zu konkretisieren und den Betrachter in die Aktivität zurückzuwerfen. Diese Haltung ermöglicht die Verschärfung der Auseinandersetzung, da immer, wenn eine provozierende Verbindung definiert und in einem P.O.F. zum Ausdruck gebracht wird, diese sofort Gegenstand einer neuen Verbindung wird, da die Aktivität nicht auf die kontemplative Haltung begrenzt wird.

TESTOO@ Lüneburg ist der Ort eines Prototyps einer Ausstellung, in der einige der Testobjekte dem Besucher zur Verfügung gestellt werden, um sie unter den besten Bedingungen testen zu können. Die Ausstellung selbst wird also ein Produkt TESTOO@, ein Ort des Lebens, an dem alle Sinne hellwach sind: zwischen Erlebnispark, Kaufhaus und Kunstort.

Diese erste Ausgabe von TESTOO@ wird, in Übereinstimmung mit den neuen Produkten oder den potentiellen Bedingungen ihres Gebrauchs, die zukünftigen Interventionen bestimmen.

Gefördert durch die AFAA, Paris