Gefängnisfilme extd.

Screeningreihe
02.12.2025 bis 27.01.2026

Der Kunstraum der Leuphana Universität veranstaltet eine Reihe von Filmscreenings, die sich dem Thema Gefängnis widmen, der Institution und ihren Praktiken, Formen der Kriminalisierung, Genderfragen oder der Rolle des Theaters im Gefängnis. Es werden Klassiker gezeigt, wie Robert Bressons „Ein zu Tode Verurteilter ist entflohen“ (1956); „Verriegelte Zeit“ (1991), eine Aufarbeitung von Sybille Schönemann über ihre Inhaftierung in der DDR; „Cäsar muss sterben“ (2012), ein Film, in dem Inhaftierte ein Shakespeare-Stück inszenieren; „For Akheem“ (2017), eine Langzeitdokumentation über die frühe Kriminalisierung von Jugendlichen of Color in den USA; und nicht zuletzt steht Homosexualität im Gefängnis im Vordergrund in „Große Freiheit“ (2021), ein Spielfilm über den berüchtigten Paragraph 175 im Nachkriegsdeutschland.

Die Filme werden an Dienstagen im Kunstraum um 18:00 Uhr gezeigt (für ein genaueres Programm siehe unten)

„Sing Sing“ (2023), ein Film, der sich ebenfalls um Theater im Gefängnis dreht, wird am 6.1.2026 um 20:00 Uhr im Unikino gezeigt.

Die Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Die Screenings sind Teil des Seminars „Das Gefängnis in Kunst, Film und Kulturgeschichte“. Alle Studierende sind herzlich willkommen!

02.12.25 18:00 For Akheem (2017)

Regie: Jeremy Levine und Landon Van Soest, 98 Minuten

Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der 17-Jährigen Daje Shelton, die wegen einer Schlägerei in eine Schule versetzt wird, in der straffällig gewordene Schüler:innen überwacht werden. Über einen Zeitraum von zwei Jahren begleiteten die beiden Filmemacher Jeremy S. Levine und Landon Van Soest die junge Frau und beleuchten die von Rassismus geprägte Lebensrealität, die viele Schwarze Teenager in den USA teilen.

16.12.25 18:00 Ein zum Tode Verurteilter ist entflohen (1956) (orig. Un condamné à mort s’est échappé)

Regie: Robert Bresson, 100 Minuten

Einem Offizier des französischen Widerstandes gegen das deutsche Besetzungsregime gelingt es nach wochenlanger Anspannung, aus einem als ausbruchssicher geltenden Gefängnis zu entkommen. Die Handlung ist angelehnt an die Geschichte von André Devigny, der 1943 aus dem von der Wehrmacht requirierten Gefängnis Fort Montluc nahe Lyon ausbrach.

06.01.26 20:00 Sing Sing (2023) im Unikino

Regie: Greg Kwedar, 107 Minuten

John „Divine G“ Whitfield ist wegen eines Mordes, den er nicht begangen hat, im Hochsicherheitsgefängnis ‚Sing Sing‘ im Bundesstaat New York inhaftiert. Das Häftlingstheater ist sein einziger Lichtblick im Gefängnisalltag. Als der Neuling Clarence „Divine Eye“ Maclin darauf besteht, eine Komödie zu inszenieren, gerät die kreative Routine der Gruppe aus dem Gleichgewicht.

13.01.26 18:00 Große Freiheit (2021)

Regie: Sebastian Meise, 117 Minuten

Im repressiven Nachkriegsdeutschland wird Hans wegen seiner Homosexualität immer wieder eingesperrt. Der berüchtigte Paragraph 175 macht all seine Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit zunichte. Im Gefängnis trifft er auf Viktor, einen verurteilten Mörder. Aus gegenseitiger Abscheu entsteht ausgerechnet mit ihm über die Jahre eine Liebe.

20.01.26 18:00 Verriegelte Zeit (1991)

Regie: Sibylle Schönemann, 94 Minuten

Sybille Schönemann arbeitet in diesem Dokumentarfilm ihre Zeit der Inhaftierung in der DDR auf. Sie besucht die Orte ihrer Vergangenheit und spricht mit Zeitzeug:innen, darunter ehemalige Gefangene aber auch solche Menschen, die an der Umsetzung ihres Verfahrens und der Inhaftierung beteiligt waren.

27.01.26 18:00 Cäsar muss sterben (2012) (orig. Cesare deve morire)

Regie: Paolo und Vittorio Taviani, 76 Minuten

Sechs Monate verfolgen Paolo und Vittorio Taviani die Entstehung und Inszenierung von Shakespeares ‚Julius Cäsar‘ im Hochsicherheitstrakt der römischen Strafanstalt Rebibbia. Ohne im Detail zu ergründen, welche Verbrechen die Männer begangen haben, eröffnet der Film Parallelen zwischen dem klassischen Drama und der Welt von heute, beschreibt das Engagement aller Beteiligten – und wie deren Ängste und Hoffnungen in die Inszenierung einfließen.