Demanding Supplies – Nachfragende Angebote I
Phase 1: Enabling Space
10. bis 25. Mai 2011
mit nOffice (Markus Miessen, Ralf Pflugfelder, Magnus Nilsson), Berlin/London
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»Demanding Supplies – Nachfragende Angebote« ist eine Ausstellung, die sich in drei Phasen gliedert und verschiedene künstlerische Positionen zum Thema Kunst und ihre Märkte präsentiert. Das erste dieser »nachfragenden Angebote« setzt an der räumlichen Ausgangssituation des gegebenen Ausstellungsortes an und fragt, wie die Präsentationsbedingungen von Kunst das spannungsreiche Verhältnis zu ihrem Markt vorbestimmen. Mit einer Reihe von gestalterischen Eingriffen in die gegebene Ausstellungssituation des Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg, den »Space Enablers«, lenken nOffice (Markus Miessen, Ralf Pflugfelder, Magnus Nilsson) die Aufmerksamkeit gezielt auf die Funktionsweisen von Präsentation: Schaufenster, Regalwände, Lichtinszenierung – Techniken, die eine Kunstausstellung durchaus mit der Zurschaustellung gewöhnlicher Waren teilt, inklusive der scheinbaren Unsichtbarkeit dieser Mittel. Wie aber wirken Ausstellungsarchitekturen und Raumgestaltungskonzepte tatsächlich auf unsere Wahrnehmung von Kunst ein – generieren sie gar die »feinen Unterschiede« zwischen Kunst und Leben?
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Markus Miessen (nOffice) und Andrea Phillips (Goldsmiths, University of London) werden, moderiert von Julia Moritz, diesen Fragen zum Auftakt von »Demanding Supplies – Nachfragende Angebote« in einem Gespräch nachgehen. Die Skizzierung zweier Forschungsstränge, die in den Folgephasen verflochten werden – wissenschaftlicher Kunstmarkt-Diskurs und die Beziehung zwischen globaler und regionaler Ebene des Kunstfeldes –, leitet weiterführende Untersuchungen zu den Prozessen Wertbildung und Warenförmigkeit der zeitgenössischen Kunst ein. Die Auslobung eines Kunstpreises, des »Daniel Frese Preis für zeitgenössische Kunst«, soll schließlich die Auseinandersetzung mit dem Thema Kunstmarkt auch im Hinblick auf die ausstehende Zusammenführung dieses Diskurses mit der regionalen Ebene anregen. Christoph Behnke wird das Konzept des Kunstpreises im Rahmen einer Einführung zum Verhältnis von Kunst, Kapital und Markt in historischer Perspektive erläutern; Cornelia Kastelan und Barbara Uppenkamp (Universität Hamburg) werden den Renaissancekünstler Daniel Frese (1540-1611) vorstellen.
Der Gruppe nOffice (Berlin / London) gehören Markus Miessen, Ralf Pflugfelder und Magnus Nilsson an. Ihre Praxis ist zwischen kritischem Design, Architektur, städtischer Intervention und zeitgenössischer Kunst angesiedelt. Hier eigneten sie sich Wissen über die Konzeption und Implementierung von Archiven, Bibliotheken, Ausstellungsräumen, Kulturzentren und der Typologie des »Hub« an. nOffice haben sich spezialisiert auf die Entwicklung von Heterotypologien. Ihre letzten Projekte für die Gwangju Bienniale, 0047, Manifesta 8, Performa 09, ASAP, Archive Kabinett und das langfristig angelegte Hans Ulrich Obrist Archiv sind hybride Typologien: produktive räumliche Konstrukte, die einige ansonsten unterschiedene räumliche Programme überlappen, wieder auseinandernehmen und konfliktreich kollabieren. nOffice glauben, dass es Hybride sind (statt funktionaler Züchtungen), welche die Idee des heterogenen Raums erweitern, in Richtung von etwas wie einer »inneren Stadt«.
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Kuratiert von Julia Moritz in Kooperation mit dem Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg.
Ausstellung und Forschungsprojekt basieren auf einer Kooperation des Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg mit dem im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) von der EU und dem Land Niedersachsen geförderten Projekt KIM, Innovations-Inkubator der Leuphana Universität Lüneburg.