UIQ (the unmaking-of)
Surround-Sound Installation von Silvia Maglioni und Graeme Thomson und Diskussion
30. November 2016
»UIQ (the unmaking-of)« (2015, 78 Min.) ist eine räumlich installierte, elektroakustische Soundarbeit, ein unsichtbarer Film der Filmemacher-Künstler_innen Graeme Thomson und Silvia Maglioni über Félix Guattaris nicht realisiertes Science-Fiction-Drehbuch »Un Amour d’UIQ« (A Love of UIQ)«.
Die Filmemacher*innen, die mit dem paradoxen Zustand des Nicht-Realisierten, das gleichzeitig gegenwärtig und noch nicht gegenwärtig ist, als potenziellem Feld sich wandelnder Formen und Kräfte arbeiten, versuchten, Guattaris Film durch die kollektive Erfahrung des Vorstellens zu »produzieren«, ohne auch nur eine einzige Szene abzudrehen. Maglioni und Thomson begaben sich auf eine Reise mit »Sehancen« [seeances] in mehreren Städten und verfolgten die Frage, wie ein Film und die körperlose Entität seines Protagonisten, UIQ (das Infra-Quark-Universum) – der laut Guattari weder eine klare Identität noch räumliche Begrenzungen kennt – Form gewinnen können. Teilnehmer*innen wurden eingeladen, Empfänger*innen zu werden, Wirt*innen und Übermittler*innen von UIQ, die sich gegenseitig mit ihren Visionen und Ideen von Guattaris Film und möglichen Manifestation von UIQ anstecken, sowohl durch das Drehbuch als auch darüber hinaus.
Die Soundarbeit rekombiniert aufgenommene Fragmente dieser Sehancen in einer fünfundsiebzig-stimmigen Komposition. Sie ist verwoben mit elektronischen Signalen und bearbeiteten Feldaufnahmen, die im installativen Raum zirkulieren und flüchtige Blicke auf den nicht vorhandenen Film und ein Universum eröffnen, das, obwohl unsichtbar, die Vorstellungen der Zuhörer_innen affiziert.
Sehancen waren bislang im espacio practico/black tulip (Barcelona), ZdB (Lissabon), Univerzita Karlova/Druna (Prag), no.w.here (London), Casco (Utrecht), Les Laboratoires d’Aubervilliers (Aubervilliers) und Bulegoa z/b (Bilbao) zu Gast.
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»UIQ (the unmaking-of)« wurde von The Showroom und dem Otolith Collective in Auftrag gegeben und vom Arts Council England und Fluxus, einem franko-britischen Programm für Gegenwartskunst, gefördert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Archipelago Lab für Transversale Praktiken, organisiert von Christoph Brunner