I want to be a dog in America
Ausstellungseröffnung und Vortrag
15. November 2013
Die in Berlin lebenden Künstler/innen Renata Stih & Frieder Schnock untersuchen in ihrer künstlerischen Arbeit das Zusammenspiel von Geschichte, Artefakten und Identitätskonstruktionen. Wiederkehrend ist die Beschäftigung mit Sammlungen und Museen, die sie als Orte des kulturellen Gedächtnisses verstehen.
Im akademischen Jahr 2012/13 waren Stih & Schnock »Freund Fellows« an der Washington University, Sam Fox Graduate School of Art, USA wo sie auch lehrten. In dieser Zeit konzipierten sie eine Ausstellung für das St. Louis Art Museum und den neuen Anbau von Chipperfield. Sie ist noch bis Januar 2014 zu sehen. Das innerhalb der Reihe »Currents« realisierte Projekt »The German Connection – Raft with Stranded Objects« besteht aus ortsspezifischen Eingriffen in die Sammlung des Museums. In dieser fanden sie verschiedene Objekte vor, welche die Herstellung einiger Verbindungen der Geschichte von St. Louis mit der deutschen Geschichte zulassen. Narrative Elemente dieser Geschichte sind eine Skulptur der Jungfrau Maria aus dem 15. Jahrhundert, ein Gipsmodell des Reichstags, das von Wilhelm II. in den Mittleren Westen verschifft wurde und ein deutscher Doppelagent, der unter falschem Namen an der Washington University in St. Louis studierte.
Im Vortrag werden anhand der Ausstellung »The German Connection — Raft with Stranded Objects« Fragen der Identität, Mobilität und des kulturellen Austauschs diskutiert. Begleitend werden im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg einige Versionen der dort ausgestellten Kunstwerke und dokumentarisches Material zur Ausstellung präsentiert.
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Prof. Renata Stih und Dr. Frieder Schnock unterrichten derzeit an der Beuth-Hochschule für Technik in Berlin und der Leuphana Universität in Lüneburg. Sie haben in zahlreichen internationalen Galerien und Museen ausgestellt, darunter das St. Louis Art Museum (2013), das Beacon Arts, Los Angeles (2012), das Mildred Lane Kemper Art Museum, Washington University, St. Louis (2008), die Kunst-Werke Berlin (2005) und das ZKM in Karlsruhe (2001–2002).