FROM WHERE I STAND #2. Zwischen Theorie und Pose

Workshop und Diskussion mit Karolin Meunier und Martina Kigle
9. November 2017

Wer über feministische künstlerische Praxen schreibt, und dies vielleicht in feministischer Absicht, ist damit konfrontiert, dass die eigene Arbeit zwar zu einer Sichtbarmachung und Aufwertung beiträgt, dass aber ein Einschreiben politisch engagierter Kunst in die Kunstgeschichte stets auch Gefahr läuft, sie zu entpolitisieren und sie einem Kanon zuzuführen, deren Teil sie nie sein wollte. Die Workshop-Reihe From Where I Stand lädt Kunsthistoriker*innen und -kritiker*innen, Kurator*innen und Künstler*innen ein, deren Arbeit Bezug auf v.a. feministische Praxen nimmt, um mit ihnen über die Verflechtungen zu diskutieren, die sich zwischen dem Schreiben feministischer Kunstgeschichten und seinem Gegenstand ergeben.

Für unseren zweiten Workshop laden wir die Künstlerinnen / Autorinnen Martina Kigle und Karolin Meunier ein, um mit ihnen über Formen feministischen Denkens zu sprechen – zwischen Autofiktion, Bekenntnis und Pose, in denen sich das forschende Subjekt in seinen Gegenstand einschreibt. In ihrer Doktorarbeit Figure M. – „Eine andere Geschichte der Postmoderne“ verbindet Martina Kigle Wissenschaft und Kunst. Als umgedrehtes W steht M. für auf den Kopf gestelltes Wissen. Karolin Meuniers aktuelle Arbeit dreht sich um einen Übersetzungsprozess mit verschiedenen Gesprächspartner_ innen anhand von „Vai Pure“, dem 1980 publizierten Austausch zwischen der italienischen Kunstkritikerin und Feministin Carla Lonzi und ihrem Partner Pietro Consagra.

»FROM WHERE I STAND. Feminist Art/Writing: Genealogies, Subjectivities, and Critique« ist eine von Laura Kowalewski, Oona Lochner und Isabel Mehl organisierte Workshop-Reihe im Rahmen des Graduiertenkollegs »Kulturen der Kritik« an der Leuphana Universität Lüneburg.