ana zeno de courcy - If Our Bodies Could Rust p2p

Wenn der Körper rosten könnte, wie würde er zerfallen?

Durch die Belastung der Widerstandsfähigkeit oder die stille Erosion der Berührung?

In dieser Arbeit ist der Körper sowohl Struktur als auch Oberfläche, er hält Gewicht aus und lässt es wieder los. Die Bewegungen des:r Performer:in, welche:r auf einem Metallgitter balanciert, das auf Eiswürfeln thront, tragen die Dualität von Stärke und Hingabe in sich - Sprünge, die vor Kraft strotzen, und Pausen, die von Zerbrechlichkeit und Zögern geprägt sind.

Das Kostüm - kinesiologisches Klebeband, Schuhe, Socken, Haarnadeln - umhüllt den Körper in Bereitschaft, um dann wieder abgenommen zu werden. Stück für Stück werden die Schichten abgetragen und die darunter liegende, von Anstrengung und Zeit gezeichnete Haut freigelegt.

Dies ist keine Erzählung von Genesung oder Rückkehr. Der Körper beugt und streckt sich, wehrt sich und lässt los, unfähig, seine ursprüngliche Form wiederzuerlangen. Er wird zum Zeugen seiner eigenen Verwandlung, zu einem Ort, an dem Kräfte aufeinander treffen und ihre Spuren hinterlassen.

Der Körper träumt von Oberflächen und Nähten.

Matratzen, diese intimen Zeugen der Ruhe, die Erschöpfung und Angst in sich bergen, verweilen in dem rezitierten Text. Auch sie halten fest, was vergangen ist, nur um weggeworfen zu werden.

Evakuierung. Erschöpfung. Enteignung.

Diese Performance bewegt sich durch Zyklen von Ausdauer und Verderben. Sie ist eine stille Rebellion gegen die Forderung, ganz zu sein, ein Raum, in dem der Körper von Erschöpfung und Hingabe spricht.

Diese Performance ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Ausstellung Sapphische Verwirrungen mit mit Ruxin Liu, ana zeno de courcy, Sasha Levkovich und Clara Mannott vom 21.01. - 04.02.2024. Diese Ausstellung ist im Rahmen des Kunstraum.p2p Formats kuratiert und organisiert von Sophie McCuen-Koytek und Linn Felgendreher. Diese Ausstellung wird durch das Studierendenwerk OstNiedersachsen gefördert.