Re/production: Motherhood and Artistic Practice extd.
Screening und Buchpräsentation
14. Januar 2026, 16:30 Uhr
Wie verändert sich unser Verständnis von künstlerischer Praxis, wenn die Erfahrung von Mutterschaft nicht länger außerhalb der Kunst positioniert wird? Ausgehend von dieser Frage bringt die Veranstaltung die Filmemacherin Katharina Pethke und die Kunsthistorikerin Jordan Troeller zu einem Filmscreening und einer anschließenden Diskussion über das Verhältnis von Mutterschaft und künstlerischer Arbeit zusammen.
In dem essayistischen Dokumentarfilm Reproduktion beschäftigt sich Katharina Pethke mit den architektonischen Räumen der Hamburger Kunstakademie im Bezug zu ihrer eigenen Familiengeschichte. Der Film spürt drei Generationen von Frauen nach, die auf unterschiedliche Weise mit diesen Räumen verbunden sind und fragt so, welche historischen Kontinuitäten und Brüche in dem Verhältnis von künstlerischer Subjektivität und Mutterschaft bestehen.
In ihrem jüngsten Buch Ruth Asawa and the Artist-Mother at Midcentury verortet Jordan Troeller Asawas künstlerische Arbeit im Kontext ihrer Künstlerinnengemeinschaft in der Bay Area. Troeller zeigt, wie die Verwendung atoxischer Materialien, das Großziehen von sechs Kindern und ihr Engagement in der künstlerischen Community- und Bildungsarbeit ihre künstlerische Praxis prägten – und so den Mythos des autonomen Künstlergenies grundlegend infrage stellten.
Im Anschluss an die Vorführung diskutieren Katharina Pethke und Jordan Troeller über die Verflechtungen von reproduktiver und künstlerischer Arbeit und darüber, wie Familienarchive Geschichten hervorbringen können, die oft ungeschrieben bleiben. Bücher sind vor Ort erhältlich.
⁂
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „The M/Other Project: Creativity, Procreation, and Contemporary Art“ statt und wird von Clara Borchmann, Louisa Haake und Antonia Rohwetter organisiert. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung durch ein Freigeist-Stipendium gefördert. Moderation: Antonia Rohwetter