Guy Hocquenghem’s – Homosexual Desire

Buchvorstellung mit Lukas Betzler & Hauke Branding, Moderation von Stasya Korotkova
13. Juni 2023, 18 Uhr

Das fulminante Erstlingswerk des Philosophen und LGBTI-Aktivisten Guy Hocquenghem ist ein Schlüssel- und Initialwerk der Queer Theory. Ausgehend von Freuds Entdeckung des polymorph-perversen Begehrens entwirft Hocquenghem eine materialistisch-psychoanalytisch informierte Theorie des Begehrens, mit der er sich an die Kritik der Unterdrückung der (Homo-)Sexualität macht. Das (homosexuelle) Begehren wird dabei als subversive Kraft wahrgenommen, das die traditionellen Vorstellungen von Geschlecht und Liebe, die Kategorien Homo- und Heterosexualität und damit auch die phallokratisch-kapitalistischen Verhältnisse zu überwinden vermag. Die Aufgabe der homosexuellen Bewegung sieht Hocquenghem also nicht etwa in der Stillstellung des Begehrens in einer homosexuellen Identität: Er will mit der Befreiung des eigenen Begehrens das Begehren aller befreien.

Veranstaltet vom DFG-Graduiertenkolleg “Kulturen der Kritik” im Rahmen der Tagung „Radical Desires and Decolonial Critique”.

Die Tagung wird organisiert von Hauke Branding und Julian Volz, das gesamte Programm findet sich hier: https://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/Forschungseinrichtungen/kdk/Flyer/230613_Booklet_Kdk-Tagung_Radical_Desire__3.pdf