Sunil Gupta - A Practice

Der Kunstraum Leuphana Universität Lüneburg freut sich, den Fotografen, Aktivisten und Kurator Sunil Gupta willkommen zu heißen. In seinem Vortrag wird Gupta die Entwicklung seines Interesses an der Repräsentation von Politik hin zu einer formal eigenständigen Repräsentationspolitik nachvollziehen. Dabei folgt er der Frage, wie seine persönliche Migrationsgeschichte - Gupta zog 1969 als Teenager von Delhi nach Montreal, 1976 nach New York und 1978 nach London - seine künstlerische Entwicklung beeinflusst? Gupta, der sich zunächst mit der modernen Fotografie beschäftigte, wandte sich in den 1980er Jahren postkolonialen und postmodernen identitätspolitischen Bewegungen zu und machte Homosexualität und race zu zentralen Untersuchungsgegenstände seiner erweiterten Praxis. In Abgrenzung zur kommerziellen Kunstwelt, wandte sich Gupta zusehends dem Aktivismus und community building zu, und erweiterte seine künstlerische Arbeit um das Unterrichten, Schreiben und Kuratieren, stets im Versuch seine gelebten Erfahrungen in eine politische und ästhetischen Wirksamkeit des Kunstschaffens zu übersetzen.

Der britisch-kanadische Fotograf Sunil Gupta beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Fotografie als unabhängige, kritische Praxis, mit einem besonderen Fokus auf Antirassismus, Migrationsgeschichte und queerer Emanzipation. In den 1980er Jahren rekonstruierte er dokumentarische Bilder von schwulen Männern in Delhi, “Exiles” (1987). Seine aktuelle Serie “Mr. Malhotra’s Party” (2008-2012 und fortlaufend) aktualisiert dieses Thema in einer Zeit, in der queere Identitäten fließender sind. Seine frühe Dokumentarserie “Christopher Street” (1976) entstand, als Gupta bei Lisette Model an der New School for Social Research studierte und sich für die Idee des schwulen öffentlichen Raums zu interessieren began.