Die 5. Riwaq Biennale in Palästina

Vortrag von Tirdad Zolghadr
7. Mai 2015

Tirdad Zolghadr stellt die 5. Riwaq-Biennale (RB5) in Palästina vor und diskutiert sie im Hinblick auf Display, Fragen der Repräsentation und die institutionelle Agenda. Die RB5 hält, durchaus in polemischer Absicht, Prozesse der Verkörperung und Inkraftsetzung gegen Formen von Repräsentation und Bezeugung. Sie ist nicht nach einem Ort benannt, sondern nach einer Institution: Die Organisation Riwaq bewahrt das kollektive Gedächtnis der Palästinenser*innen durch die Dokumentation und die Instandsetzung architektonischer Kulturdenkmäler in der Westbank und Gaza. Die RB5 ist dieser Wiederbelebung der historischen Zentren von 50 Dörfern und Städten in Palästina verpflichtet. Zudem erstreckt sich die 5. Riwaq-Biennale auf einen Zeitraum von zwei Jahren. Sie besteht aus einem informellen Vermittlungsprogramm und öffentlichen Veranstaltungen, wie Autokinos, Rückzugsorten für Künstler*innen und geführten Touren, die sich als Antwort auf bereits in Ramallah und Umgebung existierende Programme verstehen.

Tirdad Zolghadr ist Kurator und Autor und derzeit institutionell in das Al Quds Bard College und die International Academy of Art in Ramallah eingebunden. Seine Schriften umfassen Romane, Essays sowie Kritiken u.a. für frieze, Parkett, Bidoun und Cabinet. Als Kurator realisierte er eine Reihe von Langzeitprojekten und war an zahlreichen Biennalen beteiligt. Derzeit ist Zolghadr Kurator der 5. Riwaq Biennale und schreibt an seinem dritten Roman mit dem Arbeitstitel »Headbanger«