Das Hamburger Feld der Kunst

Vortrag und Workshop mit Dr. Volker Pekron (Hamburg)
19. Dezember 2014

Volker Pekron befasst sich mit Fragen der Distribution von zeitgenössischer Kunst in Hamburg. Als Bezugsrahmen für seine empirische Studie wählte er nicht Konzepte wie »Kunstwelt«, oder »(Betriebs-)System Kunst«, sondern den Begriff des Feldes von Pierre Bourdieu, der mit weiteren Begriffen wie Kapital, Habitus, illusio, Glaube, Verkennung und symbolische Macht konnotiert ist. Unter objektivistischen Gesichtspunkten werden dabei gegen methodologischen Individualismus und konstruktivistischen Idealismus die überindividuellen Kräfte, denen Akteure und Institutionen auch in Feldern der kulturellen Produktion unterliegen, betont. In subjektivistischer Hinsicht werden die mentalen Repräsentationen der Beteiligten, speziell auch ihre Dispositionen, unterstrichen, welche den Auseinandersetzungen, die zwischen ihnen ausgetragen werden, zugrunde liegen.

Im Vortrag stellt Volker Pekron seine Untersuchungsergebnisse im Hinblick auf die in der Wahrnehmung der involvierten Akteure herausgearbeiteten Transformationen des Feldes der Kunst in den Mittelpunkt. Das Augenmerk richtet sich dabei auf Effekte der Digitalisierung, auf die wahrgenommenen Strategien von Auktionshäusern, auf die Rolle von Sammler_innen sowie auf den Bedeutungszuwachs von Kunstmessen.

Der Workshop konzentriert sich zunächst auf Fragen des Verhältnisses von Zentrum und Peripherie des Kunstfeldes. Dabei wird Wechselbeziehungen zwischen dem physischen und dem sozialen Raum besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Schließlich erfolgt eine Diskussion der Methoden der empirischen Forschung von Volker Pekron, der sich sowohl auf qualitative, als auch quantitative Verfahren stützte.

Volker Pekron erwarb seinen PhD in Sozialwissenschaften 2014 auf der Grundlage der Forschung über das Feld der Kunst in Hamburg an der Universität St. Gallen unter Betreuung der Soziologen Franz Schultheis und Thomas S. Eberle. Er ist tätig an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg.

Der Vortrag basiert auf einer Kooperation von Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg mit dem Projekt KIM im Innovations-Inkubator der Leuphana Universität Lüneburg. Der Innovations-Inkubator wird von der EU im Rahmen des EFRE, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, sowie vom Land Niedersachsen gefördert.