Art and the Spectacular. Biennials sans frontiers
Vorlesung von Chin-tao Wu
18. Juni 2009
Chin-tao Wu wird in ihrem Vortrag auf einige Aspekte der »Biennalisierung der Kunstwelt« eingehen: In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren sind Kunstbiennalen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die Popularität der Biennale als institutioneller Rahmen, durch den Städte und Stadtverwaltungen in die Lage versetzt werden, sich an der globalen Kunstwelt zu beteiligen, ging Hand in Hand mit dem Phänomen der Globalisierung und dem Aufstieg der Diaspora-Künstler. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, wie internationale Biennalen zu einem mächtigen westlichen institutionellen Filter und zu einem Format geworden sind, das Künstlern aus unterversorgten Teilen der Welt den Zugang zum Mainstream der globalen Kunstwelt ermöglicht. Anhand einer detaillierten statistischen Analyse vergangener Documentas wird untersucht, welche neuen Konfigurationen von Machtbeziehungen diese scheinbar entterritorialisierenden Unternehmungen implizieren und ob der Gegensatz zwischen Zentrum und Peripherie heute der Vergangenheit angehört.