Treibhaus

ab Oktober 1998

Mit Dan Petermans lnstallation »Extended Falster Video / Greenhouse« wird im Foyer der Bibliothek der Universität Lüneburg ein »Nonsite« im Sinne von Robert Smithson geschaffen, wobei u.a. auf einen Park auf der dänischen lnsel Falster referiert wird, der im Projekt »Falster Versuchsgelände« der Hamburger »Galerie für Landschaftskunst« die nächsten Jahre einer Gruppe von Künstler/innen (Bittermann & Duka, Mark Dion, Anna Gudjónsdóttir, Florian Hüttner, Till Krause, Dan Peterman) als Experimentierfeld dient und von dem aus Dan Petermans »Falster Video/Greenhouse« seine Reise begonnen hat. Eine Verbindung wird auch zu dem auf Vorschlag von Dan Peterman seit Oktober 1999 auf dem Campus der Universität Lüneburg installierten nomadischen Treibhaus. I hergestellt, das metaphorisch auf das in seinen sozialen Implikationen aller Voraussicht nach schwerwiegendste ökologische Problem des 21. Jahrhunderts verweist - den anthropogenen Treibhauseffekt. Das Projekt »Treibhaus« an der Universität Lüneburg, das in das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte interdisziplinäre Projekt » Agenda 2l - Universität Lüneburg« eingebunden ist, knüpft an das Community-Project des Chicagoer »Blackstone - buildings« (61. Straße) an, in dem Peterman seit Jahren engagiert ist, erweitert es jedoch um das Merkmal der Mobilität.

Am Tag der Eröffnung von Treibhaus.2 wird die im Foyer der Bibliothek der Universität Lüneburg platzierte Installation von Dan Peterman durch eine Arbeit von Nils Norman (New York) bereichert. Norman beschreibt die mobile Einheit, die am 19. l. von Till Krause von der »Galerie für Landschaftskunst« in Hamburg zu den beiden Treibhäusern an der Universität Lüneburg und am nächsten Tag weiter zum Kunstverein Braunschweig gefahren wird, folgendermaßen: »›The Gerrard Winstanley Radical Gardening Space Reclamation Mobile Field Center and Weather Station Prototype (European Chapter)‹ is a specially designed bicycle tailer that when in transit is a compact, weatherproof, lockable unit, roadworthy and user-friendly. lt has been designed to travel between community gardens / allotments, town fairs, protest camps, and schools, where it is opened up and made ready for action. When stationary the bike trailer opened up reveals a small xerox machine, a library of books available for xeroxing, a weather station and a small working desk. On top is a solar panel which collects solar energy whenever the sun is out. The library consists of a unigue collection of books, some quite rare, on experimental urban gardening / farming, horticulture, weather, D. l. Y. (Do it yourself) culture, alternative city design and city gentrification.« In seinem Vortrag am 19.1.00 um 20h wird Nils Norman seine in der Vergangenheit formulierten Vorschläge für die Ökologisierung von Institutionen (u.a. Generali Foundation, Wien) vorstellen.

Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die Firma Palmen, Heinsberg stellte das Treibhaus zur Verfügung.
Nils Norman, »The Gerrard Winstanley Radical Gardening Space Reclamation Mobile Field Center and Weather Station Prototype (European Chapter)« in Kooperation mit der Galerie für Landschaftskunst, Hamburg

Publikation: Beatrice von Bismarck, Diethelm Stoller, Ulf Wuggenig: Kunst, Ökologie und nachhaltige Entwicklung. In: Gerd Michelsen (Hg.) Sustainable University - Auf dem Wege zu einem universitären Agendaprozess. Frankfurt/Main 2000 (VAS). Reihe Innovationen in den Hochschulen Nachhaltige Entwicklung; Bd. 1.