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Wege zum Kunstraum
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Das Prekäre kann in einem weiteren Sinn beschrieben werden als Unsicherheit, Verletzbarkeit
und Gefährdung. Der Vortrag entfaltet verschiedene Dimensionen, in denen das Prekäre sowohl
Bedingung als auch Effekt von Herrschaft und Sicherheit bedeutet. In der abendländischen
Moderne haben wir gelernt, das Prekäre zu minimieren, und zum eigenen Schutz und zur eigenen
Sicherheit die weniger Schützenswerten als bedrohliche Prekäre zu konstruieren und auszugrenzen.
In postfordistischen Gesellschaften lässt sich gegenwärtig allerdings beobachten,
dass das Prekäre immer weniger die andere Seite von Sicherheit darstellt. Prekarisierung
verstanden als unsichere Lebens- und Arbeitsverhältnisse nimmt zu und befindet sich in
einem Prozess der Normalisierung. Die Ängste vor existenzieller Unsicherheit können nicht
mehr durch Arbeit und soziale Absicherungen absorbiert werden. Was bedeutet es aber, dass
wir gerade durch soziale und ökonomische Unsicherheiten regiert werden?
Isabell Lorey, PD Dr. phil., Politikwissenschaftlerin, zur Zeit Gastprofessorin an
der Humboldt Universität zu Berlin, unterrichtet Sozial- und Kulturwissenschaften
auch an der Universität Wien (siehe http://www.eipcp.net/bio/lorey).
Neueste Veröffentlichungen zum Thema: "Gouvernementale Prekarisierung", in: Isabell
Lorey/Roberto Nigro/Gerald Raunig (Hg.): Inventionen I, Zürich: diaphanes 2011,
S. 72-86; "Prekarisierung als Verunsicherung und Entsetzen. Immunisierung,
Normalisierung und neue Furcht erregende Subjektivierungsweisen", in: Alexandra
Manske/Katharina Pühl (Hg.): Prekarisierung zwischen Anomie und Normalisierung.
Geschlechtertheoretische Bestimmungen, Münster: Westfälisches Dampfboot 2010,
S. 48-81; sowie Figuren des Immunen. Elemente einer politischen Theorie, Zürich: diaphanes 2011.
Donnerstag, 30.06.2011, 18h c.t.
Leuphana Universität Lüneburg
Scharnhorststraße 1
Gebäude 7, Raum 215, 2. Stock
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